- Reptilienfonds
- Rep|ti|li|en|fonds, der [urspr. Bez. für den bismarckschen Fonds zur Bekämpfung geheimer Staatsfeinde (= »Reptilien«) mithilfe korrumpierter Zeitungen] (iron.):geheimer Dispositionsfonds.
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IReptili|enfonds[-fɔ̃], ursprünglich ironische Bezeichnung für Geldmittel, die Bismarck aus dem Welfenfonds zur Unterstützung der regierungsfreundlichen Presse verwendete, ohne über Zweck und Summe Rechenschaft geben zu müssen. Die Bezeichnung geht zurück auf eine Bismarck-Rede von 1869, in der er die Agenten der nach dem Deutschen Krieg 1866 abgesetzten Herrscher von Hannover und Kurhessen als »bösartige Reptilien« bezeichnet hatte, die es gelte »zu verfolgen bis in ihre Höhlen hinein, um zu beobachten, was sie treiben«. - Heute werden in Deutschland Dispositionsfonds im Bundeshaushalt auch als Reptilienfonds bezeichnet.IIReptilienfondsMit diesem Ausdruck bezeichnet man die Gelder, die dem Bundeskanzler zur freien Verfügung stehen (Dispositionsfonds). Die Verwendung dieser Fondsmittel wird nicht durch das Parlament, sondern durch den Bundesrechnungshof kontrolliert. - Die Bezeichnung geht auf Otto von Bismarck, den preußischen Reichskanzler, zurück, der 1869 einen solchen, geheimen Fonds bildete, um daraus Aktivitäten gegen - nach Bismarcks Worten - »bösartige Reptilien« zu finanzieren. Gemeint war die Bekämpfung oppositioneller Strömungen mit publizistischen Mitteln. - Man verwendet den Ausdruck gelegentlich auch scherzhaft in Bezug auf jemandes geheime Kasse.* * *
Rep|ti|li|en|fonds, der [urspr. Bez. für den bismarckschen Fonds zur Bekämpfung geheimer Staatsfeinde (= „Reptilien“) mithilfe korrumpierter Zeitungen] (iron.): geheimer Dispositionsfonds: Dieser Welfenfonds wurde alsbald »Reptilienfonds« geheißen, weil Bismarck seine Feinde 1869 »bösartige Reptilien« genannt hatte (Spiegel 34, 1995, 108).
Universal-Lexikon. 2012.